Tattoo Studio eröffnen | Dieses Business geht unter die Haut

Tattoo Studio eröffnen | Dieses Business geht unter die Haut

Was noch vor wenigen Jahren eher skeptisch beäugt wurde, ist mittlerweile längst ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Rede ist von Tätowierungen, die es geschafft haben, vom Rand- zum Massenphänomen zu werden. Die Szene freut sich über stetigen Zuwachs, neue Trends und eine allgemeine Akzeptanz. Für die Tattoo Studios landauf landab bedeutet das vor allem eines: Eine überragende Auftragslage. Es ist also gar nicht so verkehrt, darüber nachzudenken, selbst ein solches Studio zu eröffnen – vorausgesetzt natürlich, man erfüllt eine Reihe von Anforderungen und hat das Zeug zum Tätowierer. Was Sie alles wissen müssen, wenn Sie ein Tattoo Studio eröffnen wollen? Der nachfolgende Beitrag verrät es Ihnen.

Wie wird man Tätowierer?

Die wohl wichtigste Information gleich vorweg: In Deutschland gibt es keine einheitliche und rechtlich verbildliche Ausbildung zum Tätowierer. Das heißt jedoch nicht, dass Sie sich gleich Hals über Kopf in den Berufsalltag stürzen und ein Tattoo Studio eröffnen sollten.

Wer in diesem Beruf arbeiten will, muss definitiv die theoretischen Grundlagen erlernen und im Anschluss praktische Erfahrung sammeln. In diesem Beruf lautet das Motto learning by doing.

Der Einstieg in die Branche gelingt den meisten Tätowierern, indem Sie bei etablierten Studios anfragen und um eine (informelle) Ausbildung bitten. Werden Sie angenommen, lernen sie Stück für Stück den Umgang mit der Tätowiermaschine, die verschiedenen Hygieneregelungen und auch das kreative Zusammenarbeiten mit dem Kunden.

Wie lang eine solche Ausbildung zum Tätowierer dauert, kann nicht pauschal gesagt werden. Während die einen das Handwerk des Tätowierens schon nach kurzer Zeit verinnerlicht haben, brauchen die anderen etwas länger, bis der Knoten endgültig geplatzt ist. Ganz allgemein kann außerdem gesagt werden, dass sich jeder Tätowierer in einem endlosen Lernprozess befindet und sich im Zuge dessen stetig weiterentwickelt. Da sich die Szene ständig verändert und beispielsweise immer wieder neue Trends an die Oberfläche gespült werden, ist es wichtig, dass Sie stets bereit für neues Wissen sind.

Was muss man als angehender Tätowierer mitbringen?

Die Zeiten, in denen Amateur-Tätowierer mehr schlecht als Recht die Haut ihrer Kunden „verschönert“ haben, sind längst vorbei. Tattoos sind inzwischen so etwas wie Statussymbole und dementsprechend wichtig ist es den Leuten, dass sie auch professionell gestochen sind. Eine Ausbildung zum Tätowierer ist daher unverzichtbar, wenn Sie ein eigenes Tattoo Studio eröffnen wollen.

Was muss man als angehender Tätowierer mitbringen?

Wenn Sie als Tätowierer arbeiten wollen, müssen Sie natürlich in erster Linie das handwerkliche Geschick mitbringen. Das bedeutet, Sie kennen die Funktionsweise einer Tätowiermaschine, wissen, wie man mit dieser umgeht und achten auf eine sterile und hygienische Arbeitsweise.

Wichtig ist außerdem, dass Sie ein ausgeprägtes künstlerisches Talent in Kombination mit viel Kreativität an den Tag legen. Die meisten Menschen, die gern eine Tätowierung möchten, haben zwar eine grobe Vorstellung im Kopf, können diese aber nicht visualisieren. Ihre Aufgabe als Tätowierer ist es nicht nur, das Endprodukt zu stechen, sondern auch Skizzen und Entwürfe anzufertigen.

Damit am Ende alle Beteiligten zufrieden sind, ist die Kommunikation mit dem Kunden unverzichtbar. Hierin liegt eine der größten Herausforderungen an Tätowierer – denn die Meinung von Kunde und Künstler driften oftmals meilenweit auseinander. Als professioneller Tattoo Artist gelingt es Ihnen, auf die individuellen Wünsche Ihres Kunden einzugehen und ihm gleichzeitig klar zu machen, welche Erwartungen Sie eventuell nicht erfüllen können. Denken Sie immer daran: Die meisten Leute, die ein Tattoo haben wollen, sind Laien und haben keine Ahnung von der technischen Umsetzung. Ihnen ist schlichtweg nicht bewusst, dass manche Wünsche in der Praxis nicht umgesetzt werden können. Die Herausforderung für Sie besteht darin, so weit wie möglich auf die Vorstellungen des Kunden einzugehen und dabei trotzdem nicht zu vergessen, was möglich ist und was nicht.

Tätowierte Hände

Last but not least sollten Sie als Tätowierer eine gewisse körperliche Fitness vorweisen können. Zwar sitzen Sie die meiste Zeit Ihres Berufsalltags, doch genau darin liegt die Problematik. Die permanente leicht nach vorn gebeugte Haltung beim Tätowieren stellt auf Dauer eine große Belastung für die Wirbelsäule und andere Körperpartien dar. Wirken Sie dem mit ausreichend Bewegung zwischen den Tattoo-Sessions und sportlicher Betätigung entgegen.

Kreativität trifft auf harte Geschäftswelt

Wer ein eigenes Tattoo Studio eröffnen will, darf nie vergessen, dass es sich hierbei in der Regel um ein knallhartes Business handelt. Natürlich sind Kreativität und eine künstlerische Ader die Grundlagen für den Job des Tätowierers, doch wenn Sie erst einmal Ihr eigenes Studio haben, müssen Sie sich plötzlich auch mit Themen wie Buchhaltung, Steuern, Marketing und Wareneinkauf auseinandersetzen. Das klingt nicht nur ziemlich unkreativ, das ist es auch.

Um ein eigenes Tattoo Studio eröffnen zu können und damit auch langfristigen Erfolg zu haben, ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend auf diese Challenge vorbereiten und nicht einfach ins kalte Wasser springen. Besuchen Sie gegebenenfalls Gründerseminare und lassen Sie sich die Grundlagen der Betriebswirtschaft beibringen.

Auch wenn sich die meisten Tätowierer weitaus Besseres vorstellen können, ist es wichtig, dass Sie Ihre Unternehmensgründung ernst nehmen und nicht alles dem Zufall überlassen. Wenn sich alle Abläufe erst einmal etabliert und Sie sich einen Überblick über die Aufgaben und Herausforderungen verschafft haben, werden Sie auch wieder mehr Zeit für Ihre kreative Arbeit als Tätowierer haben.

Der Standort des Tattoo Studios – Ein wichtiger Erfolgsfaktor

Damit möglichst viele Kunden auf Ihr neues Studio aufmerksam werden, ist es wichtig, dass Sie einen strategisch klugen Standort auswählen. Dieser befindet sich bestenfalls in einer beliebten innerstädtischen Gegend, in der viel Laufkundschaft unterwegs ist.

Empfehlenswert ist es auch, nach Räumlichkeiten zu suchen, die sich nicht in direkter Nachbarschaft zu einem anderen Tattoo Studio befinden. Eine solche Nähe ist für alle Beteiligten geschäftsschädigend und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Weiterhin sollte Ihr Tattoo Studio sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Ausreichend Parkmöglichkeiten in der Nähe sind immer von Vorteil.

Wer ein Tattoo Studio eröffnen möchte, muss auch über das Marketing nachdenken.

Alternative zum festen Studio

Leider sind Räume in optimaler Lage oftmals ziemlich kostenintensiv. Für viele Tätowierer kommt ein eigenes Studio daher nicht in Frage. Stattdessen „touren“ sie als Gast-Tätowierer von Stadt zu Stadt und von Studio zu Studio. Dieses Businessmodell ist in der Tattoo-Szene weit verbreitet und kann ein bisschen mit der Walz von Handwerkern verglichen werden. Denn durch den Kontakt zu immer neuen Kunden und den Austausch mit anderen Tattoo-Künstlern werden Sie viel dazulernen und und Ihren Horizont stetig erweitern.

Bilder: www.pixabay.com

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